Künstlerinportrait des Monats

September 2025

Annette Hellmich

Textil-Künstlerin

Annette Hellmich

Ein Interview mit der Textil-Künstlerin Annette Hellmich

Frage: Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was machst du als Künstler?

AH: Ich bin Annette Hellmich aus Oberfladungen,  58 Jahre,  und Textil-Künstlerin

Frage: Wann und wie hast du begonnen, dich künstlerisch zu betätigen ?

AH: Künstlerisch ausprobiert habe ich mich ungefähr seit ich 18 bin. Meine Eltern haben das leider nicht unterstützt. So musste ich mein selbst erarbeitetes Geld in ganz viele verschiedene Kurse stecken, um zu lernen..

Frage: Gab es einen bestimmten Moment oder Einfluss, der dich dazu inspiriert hat?

AH: Irgendwie schlummerte alles schon lange in mir. Erst als ich 2008 in die Rhön zog, hatte ich in meiner damaligen Vermieterin – selbst Künstlerin – die richtige Unterstützung. Sie inspirierte mich, dran zu bleiben, und mich auszuprobieren.

Frage: Was sind deine bevorzugten Medien oder Techniken, mit denen du arbeitest?

AH: Begonnen mit Acryl über Holzschnitzen zum Holzschnitt gekommen. Die verschiedenen Drucktechniken haben mich auch eine ganze Zeit begleitet. Mittlerweile bin ich in der Textil-Welt angekommen.  Hier fühle ich mich wohl und habe eine Fülle an Möglichkeiten.

Frage: Welche Themen oder Motive inspirieren dich in deiner Kunst?

AH: Bei mir ist es ganz einfach : die Natur

Frage: Kannst du uns etwas über deine kreativen Prozesse erzählen? Wie gehst du vor, wenn du ein neues Kunstwerk schaffst?

AH: Die Inspiration kommt draußen und auch wenn ich über bestehende Arbeiten nachdenke. Das entwickelt sich von allein in mir. Ohne kopfgesteuerte Planung. Ich arbeite frei aus dem Gefühl heraus.

Frage: Gibt es andere Künstler oder Kunstbewegungen, die einen Einfluss auf deine Arbeiten haben?

AH: Die Abstraktion: Naturalistische Bilder finde ich manchmal toll, manchmal langweilig, auf jeden Fall nicht meins. Ich brauch die Freiheit es darzustellen, wie es gerade aus mir raus will.

Frage: Wie würdest du deinen künstlerischen Stil beschreiben?

AH: Ganz frei und individuell. Ich weiß gar nicht, ob es dafür eine Stilrichtung gibt.

Frage: Welche Bedeutung hat Kunst in deinem Leben?

AH: Eine sehr Große… Ich brauch die künstlerische Arbeit, um mich auf anderen Ebenen auszudrücken. Dass auch meine Seele Raum bekommt!

Frage: Hast du besondere Ziele oder Projekte, an denen du derzeit arbeitest oder auf die du hin arbeitest.

AH: Ich habe ECO-Print für mich entdeckt und auch die Fülle an Möglichkeiten.  Hier will ich mich vertiefen in Kombination mit anderen Techniken. Dann schaue ich mal, was passiert. Gern möchte ich auch Kurse geben, um die Techniken weiter zu verbreiten…

Frage: Was möchtest du mit deiner Kunst beim Betrachter erreichen oder vermitteln?

AH: Eine andere Sichtweise auf die Natur, welche innere Kraft Pflanzen haben. Aber auch aufmerksam machen, wie der Mensch mit der Natur umgeht.

Frage: Hast du einen bestimmten Lieblingsmoment oder Erfolg in deiner künstlerischen Karriere, den du gerne teilen möchtest?

AH: Meine allererste kleine Einzelausstellung: 2014 in Bischofsheim. Das war ein besonderer Moment, mich trauen in die Öffentlichkeit zu gehen.

Frage: Wie gehst du mit künstlerischer Blockade oder Rückschlägen um?

AH: Am besten in den Garten gehen und mal einen Kurs besuchen, bei dem es um was ganz anderes geht.
Nicht an dem festhalten, was nicht klappt. Versuchen los zu lassen,  damit im Gehirn und im Gefühl wieder was passiert.

Frage: Gibt es etwas, was du jungen aufstrebenden Künstlern raten würdest?

AH: Viel ausprobieren, um das eigene Potential zu testen und den eigenen Weg zu finden. Wenn es die Möglichkeit gibt, Coaching bei etablierten Künstlern in Anspruch nehmen. Sie haben einen objektiven Blick und sehen Dinge, die man selbst nicht so erkennt.

Frage: Wie siehst du die Kunst in der Gesellschaft heute?

AH: Sie ist sehr wichtig. Über die Kunst können wir gut auf Missstände aufmerksam machen. Dinge aufzeigen, kritisieren und auch das Schlechte in der Welt darstellen. Es ist wichtig, Menschen den Spiegel vorzuhalten, in der Hoffnung, sie sehen ihre Fehler, um dann bessere Entscheidungen zu treffen.

Frage: Gibt es etwas, was du unseren Lesern gerne über dich vermitteln möchtest, das sie vielleicht noch nicht wissen

AH: Ich mache meine Arbeiten nicht nur als schöne Kunst, sondern es ist immer mehr ein kritischer Blick auf den Umgang in und mit der Natur, den Tieren und der Übergriffigkeit der Menschen. Meine Arbeiten sollen zum Nach- und Umdenken anregen!

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.