"Straße der Poesie"
12.07. -24.07.2024
„Straße der Poesie“ – Poesie belebt die Hohnstraße in Bad Neustadt
Im Juli 2024 erblühte die Hohnstraße in Bad Neustadt zu einem ganz besonderen Ort der Begegnung, Reflexion und künstlerischen Inspiration. Das Kunstprojekt „Straße der Poesie“, konzipiert von der Hamburger Künstlerin Viola Livera und initiiert in Kooperation mit dem Kunstverein Bad Neustadt e.V., brachte Poesie in den Alltag der Bürgerinnen und Bürger. Dieses Kunstprojekt, das bereits in Städten wie Hamburg, Paris, Marseille und Weimar große Anerkennung gefunden hat, führte Menschen auf eine poetische Reise und verwandelte den öffentlichen Raum in ein lebendiges Kunstwerk.
Poesie in den Alltag bringen
Unter dem Motto „Poesie ist die Brücke zwischen den Menschen“ schaffte Viola Livera es, den scheinbar gewöhnlichen Alltag poetisch aufzuladen und neu zu gestalten. Über die Hohnstraße gespannt, zogen Textilien mit Gedichten, Lebensweisheiten und kurzen Sinnsprüchen die Blicke der Passanten auf sich. Gedichte auf Kopfkissenbezügen, Zitate auf Stoffbahnen und Liebeserklärungen an den Alltag boten die Möglichkeit, innezuhalten und die Worte auf sich wirken zu lassen. Das Konzept, den öffentlichen Raum als Galerie zu nutzen, verlieh der Hohnstraße eine Atmosphäre von Besinnlichkeit und gleichzeitig ein Gefühl der Leichtigkeit.
„Im Alltag übersehen wir oft die Schönheit in kleinen Dingen“, erklärt Viola Livera. „Poesie öffnet uns die Augen, regt uns zum Nachdenken an und lässt uns auch mal schmunzeln.“
Gemeinschaftliches Kunstprojekt
Ein besonderes Highlight dieses Projekts war die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern des Rhön Gymnasiums Bad Neustadt, die aktiv in die Gestaltung der „Straße der Poesie“ eingebunden wurden. Gemeinsam mit Viola Livera erarbeiteten sie eigene poetische Texte, die sie kreativ auf Kopfkissenbezüge und Stoffbahnen gestalteten. Diese Werke wurden am 10. Juli 2024 in einer feierlichen Aktion in der Hohnstraße aufgehängt. Die jungen Künstler hatten dabei die Möglichkeit, ihre Gedanken und Emotionen einem breiten Publikum im öffentlichen Raum zu präsentieren.
„Es ist eine wundervolle Erfahrung für die Jugendlichen, zu sehen, wie ihre eigenen Worte und Werke Teil eines so sichtbaren und bedeutungsvollen Kunstprojekts werden“, sagt Annette Rogatz, stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins. „Es hat sie dazu ermutigt, sich kreativ auszudrücken und die Kraft der Poesie zu erleben.“
Vernissage und poetische Begegnungen
Die feierliche Vernissage der „Straße der Poesie“ fand am 12. Juli 2024 statt. Begleitet von musikalischen Einlagen, poetischen Lesungen und einer lockeren, festlichen Stimmung verwandelte sich die Hohnstraße in eine belebte Poesie-Oase. Viele Besucherinnen und Besucher, darunter Einwohner von Bad Neustadt, Mitglieder des Kunstvereins und Kunstinteressierte aus der Region, flanierten durch die Hohnstraße und entdeckten die Vielfalt der poetischen Beiträge.
„Es war ein besonderes Erlebnis zu sehen, wie die Menschen stehen blieben, die Gedichte lasen, in Gespräche vertieft waren oder einfach einen Moment der Ruhe genossen“, „Das Projekt hat gezeigt, wie wichtig es ist, Kultur im öffentlichen Raum zu fördern und zugänglich zu machen.“
Förderung und Finanzierung
Die Realisierung der „Straße der Poesie“ wäre ohne die Unterstützung durch verschiedene Förderungen nicht möglich gewesen. Das Projekt wurde zu einem großen Teil durch EU-Kulturfördermittel finanziert, die speziell für Kunstprojekte im ländlichen Raum bereitgestellt werden. Darüber hinaus trugen lokale Sponsoren wie die Sparkasse Bad Neustadt und die Volksbank Rhön-Grabfeld sowie Spenden und Beiträge von Mitgliedern des Kunstvereins zum Gelingen des Projekts bei.
Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf etwa 14.500 Euro, wovon ein Großteil durch Fördermittel abgedeckt wurde. Die Stadt Bad Neustadt unterstützte das Projekt sowohl logistisch als auch finanziell und stellte sicher, dass die Hohnstraße während der Dauer des Projekts in eine poetische Zone verwandelt werden konnte.
Nachhaltige Wirkung und Fortführung
Das Kunstprojekt „Straße der Poesie“ hat eine nachhaltige Wirkung auf die Bewohnerinnen und Bewohner von Bad Neustadt hinterlassen. Viele Besucher äußerten sich positiv über das Erlebnis, Poesie im Alltag zu begegnen, und sprachen von einer neu gewonnenen Wertschätzung für die Schönheit der Worte und die Kraft der Kunst. Auch nach der offiziellen Laufzeit des Projekts bleiben viele der poetischen Werke als Teil des öffentlichen Raums erhalten und laden weiterhin zum Verweilen und Nachdenken ein.
Viola Livera und der Kunstverein Bad Neustadt planen, das Projekt auch in den kommenden Jahren fortzusetzen und möglicherweise weitere kreative Formate in den öffentlichen Raum zu integrieren. „Die Kunst sollte nicht auf Galerien oder Museen beschränkt sein“, so Livera. „Sie gehört in den Alltag, dorthin, wo die Menschen sie am meisten brauchen.“
Ein herzliches Dankeschön
Der Kunstverein Bad Neustadt möchte sich herzlich bei allen Unterstützern, Teilnehmern und Förderern bedanken, die dieses außergewöhnliche Kunstprojekt möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank gilt den engagierten Schülerinnen und Schülern der FOS Bad Neustadt sowie den Mitgliedern des Kunstvereins, die durch ihre Ideen und Tatkraft das Projekt mit Leben gefüllt haben. Ebenso danken wir der Stadt Bad Neustadt, die uns logistisch zur Seite stand, und den zahlreichen Sponsoren, die durch ihre finanzielle Unterstützung zur Verwirklichung dieses Projekts beigetragen haben.
Vom 12.07. – 24.07.2024
in der Hohentorstraße Bad Neustadt
97616 Bad Neustadt
Öffnungszeiten: 24 / 7
Ausstellungseröffnung Fr. 12.07.2024 – 15.00 Uhr
♿ barrierefreier Zugang
Weitere Infos
Kunstverein Bad Neustadt
Bauerngasse 7a
97616 Bad Neustadt
+49 (0) 9762 6273
info@kunst-nes.de
www.kunst-nes.de
Förderer
europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
VR-Bank Main-Rhön eG
Sparkasse Bad Neustadt a.d. Saale
BAD NEUSTADT Tourismus & Stadtmarketing
Landkreis Rhön-Grabfeld
Fotos: Andrea S. Gertz
Klara Flickenreich
Mitglieder des Kunstvereins Bad Neustadt
Text: Ralph Milewski