Künstlerinportrait des Monats

Dezember 2024

Christiana Diedrich

Bildende Künstlerin

Christiana Diedrich

Künstlerin in Aktion

Ein Interview mit der bildenden Künstlerin Christiana Diedrich

Frage: Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was machst du als Künstlerin?

CD: Ich bin Christiana Diedrich, geb. 1952. 1991 kam ich aus Düsseldorf, um als Ergotherapeutin in Bad Neustadt in einer Suchtklinik zu arbeiten.
Mit meiner Frau und zwei Hunden lebe ich in Unsleben.

Frage: Wann und wie hast du begonnen, dich künstlerisch zu betätigen?

CD: Schon als Kind habe ich mir Buntstifte gewünscht. Weil ich sie nicht bekam, habe ich bunt gefärbte Eierschalen zu Mosaiken geklebt.

Frage: Gab es einen bestimmten Moment oder Einfluss, der dich dazu inspiriert hat?

CD: Es gab früh schon als Kind eine Kraft in mir, mich ohne Worte auszudrücken.

Frage: Was sind deine bevorzugten Medien oder Techniken, mit denen du arbeitest?

CD: Ich zeichne gern und arbeite intuitiv bildhauerisch, aufbauend (Ton) oder abnehmend (Holz/Stein und Sepia).

Frage: Welche Themen oder Motive inspirieren dich in deiner Kunst?

CD: Ein wichtiges Thema für mich ist: Wie wurden Frauen früher dargestellt, weibliche Sichtweise/männliche Sichtweise, die kunstgeschichtliche Entwicklung der Frauen (spirituell, mystisch und sakral).

Frage: Kannst du uns etwas über deine kreativen Prozesse erzählen? Wie gehst du vor, wenn du ein neues Kunstwerk schaffst?

CD: Ich gehe in meinem künstlerischen Ansatz gefühlsmäßig vor.
Ich finde z.B. Sepiaschalen von toten Tintenfischen, die am Strand angeschwemmt wurden. Meine Augen nehmen die Strukturen und Formen wahr, und meine Hände holen diese künstlerisch heraus und lassen kleine Figuren entstehen.

Frage: Gibt es andere Künstler oder Kunstbewegungen, die einen Einfluss auf deine Arbeit haben?

CD: Die Werke von Bildhauerinnen des frühen 20. Jahrhunderts, die sich in der dominanten männlichen Bildhauerwelt versuchten durchzusetzen: Z.B. Camille Claudel, Rene Sintensis, Marg Moll.

Frage: Wie würdest du deinen künstlerischen Stil beschreiben?

CD: Sehen, entdecken und im Tun etwas Neues entstehen lassen.

Frage: Welche Bedeutung hat Kunst in deinem Leben?

CD: Im Berufsleben, als Kunst- und Gestaltungstherapeutin, half Kunst, den Gefühlen Worte zu geben.
Im Rentendasein meine künstlerischen Fähigkeiten weiterzugeben, und mich mit meiner eigenen Kunst zu zeigen.

Frage: Hast du besondere Ziele oder Projekte, an denen du derzeit arbeitest oder auf die du hinarbeitest?

CD: Im März/April 2025 die Sonderausstellung Meisterkurs – Ergebnisse aus der Fortbildung „Kursleitung Kunst“ im Kunstverein.
Im April/Mai 2025 eine Doppelausstellung mit Hermann Diedrich (Cousin).

Frage: Was möchtest du mit deiner Kunst beim Betrachter erreichen oder vermitteln?

CD: Zeigen wie ich z.B. Fundstücke aus der Natur künstlerisch bearbeite, und die Formen und Strukturen heraushole, die ich darin sehe.

Frage: Hast du einen bestimmten Lieblingsmoment oder Erfolg in deiner künstlerischen Karriere, den du gerne teilen möchtest?

CD: Meine allererste Ausstellung 2007 im Burgwallbacher Seecafe.

Frage: Wie gehst du mit künstlerischer Blockade oder Rückschlägen um?

CD: Ich gehe mit meinem Hund spazieren, akzeptiere sie und lasse die Blockaden ziehen.

Frage: Gibt es etwas, das du jungen aufstrebenden Künstlern raten würdest?

CD: Versucht Eure Gefühle wahr zu nehmen, gebt ihnen einen künstlerischen Ausdruck. Traut Euch zu, Künstlerin/Künstler zu sein.

Frage: Wie siehst du die Rolle von Kunst in der Gesellschaft heute?

CD: Als lebendigen, schönen und freudigen Gegenpol zu der heutigen rauen Zeit.

Frage: Gibt es etwas, das du unseren Lesern gerne über dich mitteilen möchtest, das sie vielleicht noch nicht wissen?

CD: Sagen, was man denkt, ist manchmal die größte Torheit und manchmal – die größte Kunst. von Marie von Ebner Eschenbach

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.