Künstlerinportrait des Monats

Januar 2025

Dagmar Richter

Sängerin und Musikpädagogin

Dagmar Richter

Künstlerin in Aktion

Ein Interview mit der Musikerin Dagmar Richter

Frage: Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was machst du als Künstlerin?

DR: Ich heiße Dagmar Richter, bin in Nürnberg geboren und dort aufgewachsen. Vor über 30 Jahren kam ich als Grundschullehrerin hier in die Rhön und wurde Mutter eines Sohnes.
Ich habe von Anfang an im Kirchenchor gesungen, wurde bekannt durch das evangelische Kirchen-Kabarett, viele Auftritte mit Bärbel Fauser und als Sängerin der BigBand.

Frage: Wann und wie hast du begonnen, dich künstlerisch zu betätigen?

DR: Zuerst mit der Blockflöte auf der Schulbühne, später mit der Querflöte in der Kirche und als Straßenmusikantin; dann im Studium nahm ich Gesangsunterricht und entdeckte den Jazz.

Frage: Gab es einen bestimmten Moment oder Einfluss, der dich dazu inspiriert hat?

DR: Mich zieht  die Fröhlichkeit und Lebendigkeit an, die von musizierenden Menschen ausgeht. Das völlig andere „in-Beziehung-sein“ auf der hörenden und intuitiven Ebene, was besonders bei Jazzimprovisationen passiert…

Frage: Was sind deine bevorzugten Medien oder Techniken, mit denen du arbeitest?

DR: Als Musikerin liebe ich es, live zu spielen: ob im Kindergarten oder im Konzertsaal. Zur Zeit am liebsten mit Gitarre „unplugged“ und neuen Songs zum Thema Frieden, Gemeinschaft oder Umwelt. 

Frage: Welche Themen oder Motive inspirieren dich in deiner Kunst?

DR: Musik und gute Texte sind Möglichkeiten, politisch etwas auszusagen, Menschen zu bewegen, in ihre Kraft zu bringen. Im Unterricht sind sie ein Mittel, um Kinder wieder in ihre Mitte und zur Ruhe zu bringen.

Frage: Kannst du uns etwas über deine kreativen Prozesse erzählen? Wie gehst du vor, wenn du ein neues Kunstwerk schaffst?

DR: Bisher singe und spiele ich nur, was andere geschrieben haben… Ich selbst habe noch nichts komponiert.

Frage: Gibt es andere Künstler oder Kunstbewegungen, die einen Einfluss auf deine Arbeit haben?

DR: Seit 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem sogenannten „heilsamen Singen“ – auch „Chantbewegung“ genannt – und versuche Menschen über diesen Weg zum Singen und in ihre Kraft zu bringen. Zur Zeit fühle ich mich mit spirituellen Themen verbunden und spiele wieder verstärkt in Kirchen. 

Frage: Wie würdest du deinen künstlerischen Stil beschreiben?

DR: Absolut vielseitig und immer offen für Neues.

Frage: Welche Bedeutung hat Kunst in deinem Leben?

DR: „Nada Brama“ oder „die Welt ist Klang“. Ich halte es mit dieser Wahrheit, dass Hören wichtiger ist als Sehen. Musik, Klänge, Geräusche sind schon im Mutterleib wahrnehmbar. Musik ist lebenswichtig und schenkt uns Verbundenheit.

Frage: Hast du besondere Ziele oder Projekte, an denen du derzeit arbeitest oder auf die du hinarbeitest?

DR: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Formation, habe ein Programm mit Texten und Liedern rund um Bäume fertig und suche Mitspieler und -sänger: Piano, Percussion…?
Ich hätte auch Lust auf einen regelmäßigen Musiktreff, vielleicht wieder im Kunstverein oder bei mir zuhause, so eine Art Hausmusik-Impro-Kreis. 

Frage: Was möchtest du mit deiner Kunst erreichen oder vermitteln?

DR: Über unsere Kulturtechniken kommen wir in Kontakt, auch ohne Sprache und mit Menschen jeden Alters. Das haben wir ja in 2024 wieder mit den Mexikanern erlebt. Musik verbindet, macht gute Laune, schafft Kraft und Entspannung. Sie ist absolut wichtig, besonders für Kinder. 

Frage: Hast du einen bestimmten Lieblingsmoment oder Erfolg in deiner künstlerischen Karriere, den du gerne teilen möchtest?

DR: Das größte und aufregendste Projekt war wohl die Tournée nach China im Jahr 2000 mit der bayrischen Lehrer Big Band. Da wurde ich als Sängerin regelrecht gefeiert…
D
ie wichtigsten und wertvollsten Momente teile ich mit Bärbel Fauser. Wir musizierten als Duo  und später als Trio (DreiKlang) mit Renate Klose, die Texte las. Drei CDs sind entstanden mit Liedern, die heute noch aktuell sind. Ich werde immer wieder darauf angesprochen, aber die Zeit ist leider vorbei.

Frage: Wie gehst du mit künstlerischer Blockade oder Rückschlägen um?

DR: „Immer, wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“ Vertrauen haben, nicht zu sehr am Alten hängen, Neues wagen, ausprobieren, aktiv sein.

Frage: Gibt es etwas, das du jungen aufstrebenden Künstlern raten würdest?

DR: Den Kontakt suchen, auf Menschen zugehen und nicht warten, bis man entdeckt wird. Selbst kre-aktiv sein! 

Frage: Wie siehst du die Rolle von Kunst in der Gesellschaft heute?

DR: Menschen und besonders Kinder brauchen Kreativität und Ausdruck wie Wasser und Brot. Wir sollten uns nur nicht immer vergleichen und uns an anderen Künstlern oder Profis messen. Das versuche ich auch den Studierenden im Fach Musikdidaktik zu vermitteln. Es gibt keine Nebenfächer, auch wenn die Politik das im Moment anders bewertet.

Frage: Gibt es etwas, das du unseren Lesern gerne über dich mitteilen möchtest, das sie vielleicht noch nicht wissen?

DR: Die folgenden Aufnahmen sind ein kleiner Einblick in meine Musikwerkstatt.
Es sind „Rohaufnahmen“, unplugged, um zu zeigen, womit ich mich im Moment beschäftige.
Meist handelt es sich um „Chants“ oder Mantren, Lieder mit wenig Text, die öfters wiederholt werden, leicht und eingängig sind.
Ich gestalte gerne Mitsingkonzerte, zuletzt im November 2024 in Ostheim. (Plakat)
Wer mehr Infos möchte kann mich unter meiner Mailadresse erreichen oder auf WhatsApp. Eine eigene Website habe ich (noch) nicht.

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.

Einfach geh’n, geh’n, immer weiter geh’n

Kontakt dagmar.musik@t-online.de  * 0173 4742814