Künstlerinportrait des Monats

Oktober 2025

Marthy Steller-Vrolyk

Bildende Künstlerin

Marthy Steller-Vrolyk

Künstlerin in Aktion

Ein Interview mit der vielseitigen Künstlerin Marthy Steller-Vrolyk 

Frage: Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was machst du als Künstler?

MS: Ich bin Marthy Steller-Vrolyk, bin 82 Jahre alt und wohne und arbeite als Künstlerin in Bad Kissingen. Hauptsächlich male ich in den letzten Jahren mit Öl- und Acrylfarbe auf Leinwand und modelliere mit Ton Skulpturen in Verbindung mit Metall und Holz.

Frage: Wann und wie hast du begonnen, dich künstlerisch zu betätigen ?

MS: Schon während meiner Theater Engagements als klassische Balletttänzerin und später als Schauspielerin entdeckte ich 1989 meine Leidenschaft für die Malerei und  Keramik.

Frage: Gab es einen bestimmten Moment oder Einfluss, der dich dazu inspiriert hat?

MS: Als ich in einer Reha in NRW war, habe ich alle Kreativkurse mitgemacht, die angeboten wurden: Seidenmalerei, Töpfern, Puppen machen und Blumen binden. Die Seidenmalerei und das Töpfern haben mich so inspiriert, dass ich da weitergemacht habe. Zurück (damals in Gelsenkirchen) habe ich mir eine Lehrerin für die Seidenmalerei und eine Lehrerin für das Töpfern gesucht.

Frage: Was sind deine bevorzugten Medien oder Techniken, mit denen du arbeitest?

MS: Später, in Bad Mergentheim, hatte ich ein eigenes Atelier. Ich habe mich ausbilden lassen bei renommierten Künstlern in der Öl-und Acryl-Malerei. Auch verarbeite ich gerne Naturmaterialien in den Bildern. Beim Töpfern integriere ich gerne auch Metall und Holz.

Frage: Welche Themen oder Motive inspirieren dich in deiner Kunst?

MS: Alles was mir einfällt oder was ich interessant finde. Ich arbeite sehr gerne nur mit meiner Fantasie.

Frage: Kannst du uns etwas über deine kreativen Prozesse erzählen? Wie gehst du vor, wenn du ein neues Kunstwerk schaffst?

MS: Oh, da gehe ich total unterschiedlich vor. Ich habe Zeiten, da töpfere ich viel und versuche die Idee in Ton umzusetzen. 
In der Malerei lasse ich sehr gerne meiner Fantasie freien Lauf und lass’ ein Bild entstehen – oder ich gehe strukturiert vor.

Frage: Gibt es andere Künstler oder Kunstbewegungen, die einen Einfluss auf deine Arbeiten haben?

MS: Ja, es gibt sehr viele Künstler, die ich bewundere, z.B. Modigliani, Monet, Picasso etc. und ich lerne immer wieder von anderen Künstlern, gerade in der modernen Malerei.

Frage: Wie würdest du deinen künstlerischen Stil beschreiben?

MS: Ich habe keinen festen Stil und möchte mich nicht auf einen Stil festlegen. Ich male sehr gerne Fantasiebilder und möchte die Fantasie des Betrachters anregen. Jeder sieht wieder etwas anderes in einem Bild.

Frage: Welche Bedeutung hat Kunst in deinem Leben?

MS: Die Kunst hat eine sehr große Bedeutung in meinem Leben. Sie ist ein Teil von mir. Früher in der darstellenden Kunst als Balletttänzerin und Schauspielerin und jetzt in der bildenden Kunst. 
Wenn ich nicht malen oder töpfern kann, bin ich ganz unglücklich.

Frage: Hast du besondere Ziele oder Projekte, an denen du derzeit arbeitest oder auf die du hin arbeitest.

MS: Nach fast einem Jahr Auszeit (aus gesundheitlichen Gründen) bin ich sehr froh, wieder arbeiten zu können. Es stehen Gemeinschaftsausstellungen an: im Haus erLebenskunst in Ramsthal, in Mellrichstadt und im Kunstverein Bad Neustadt.

Frage: Was möchtest du mit deiner Kunst beim Betrachter erreichen oder vermitteln?

MS: Mit meiner Kunst möchte ich einfach Freude bereiten und (wie ich bereits erwähnt habe) die Fantasie der Betrachter anregen und dadurch mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Meinung des Publikums ist mir auch sehr wichtig, dadurch lernt man auch wieder.

Frage: Hast du einen bestimmten Lieblingsmoment oder Erfolg in deiner künstlerischen Karriere, den du gerne teilen möchtest?

MS: Es sind immer wieder kleine Erfolgserlebnisse, wenn meine Bilder und Skulpturen beim Publikum gut ankommen und ich die Freude mit ihnen teilen kann.

Frage: Wie gehst du mit künstlerischer Blockade oder Rückschlägen um?

MS: Blockaden kenne ich nicht. Ich teile meine Arbeit in Phasen auf. Eine Zeit lang male ich und eine Zeit lang modelliere ich mit Ton. Ich freue mich dann wieder auf die nächste Arbeit und es wird nie langweilig.

Frage: Gibt es etwas, was du jungen aufstrebenden Künstlern raten würdest?

MS: Ich habe immer sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Mein Rat ist: nicht gleich aufgeben, wenn etwas nicht gelingt, einfach weitermachen! Man kann aus Allem etwas Schönes machen, auch wenn es manchmal etwas anders wird, wie man anfangs es sich vorgestellt hat.

Frage: Wie siehst du die Kunst in der Gesellschaft heute?

MS: Die Kunst in unserer Gesellschaft  ist sehr wichtig und nicht weg zu denken, denn ohne sie gäbe es keinen Raum für Kreativität und Empathie. Die Kunst verbindet die Menschen und Kulturen, sie zeigt Wege auf, wie man Probleme fantasievoll lösen kann. Die Kunst kann zur Herzensbildung der Menschen beitragen. Deshalb finde ich es äußerst wichtig, dass man die Kinder so früh wie möglich fördert.

Frage: Gibt es etwas, was du unseren Lesern gerne über dich vermitteln möchtest, das sie vielleicht noch nicht wissen

MS: Auch im Alter kann man kreativ sein, z.B. malen, töpfern oder andere schöne Sachen machen. Man sollte immer Freude an der Arbeit haben, egal was man macht. Für mich ist die Kunst ein Jungbrunnen.

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.