Künstlerinportrait des Monats
August 2024
Maria Luise Fetter
Malerin
Maria Luise Fetter
Maria mit Vorbild Prof. Markus Lüpertz
„Ich möchte berühren und den Blick haften lassen, um der Komposition folgen zu können.“
Ein Interview mit der Malerin Maria Luise Fetter
Frage: Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was machst du als Künstlerin?
ML: Ich bin Maria Luise Fetter und Gründungsmitglied des Kunstvereins. Mit meiner Heimat Rhön-Grabfeld fühle ich mich künstlerisch-malerisch verbunden. Ich habe zwei Kinder, die ebenfalls künstlerische Wege einschlugen und fünf Enkel.
Frage: Wann und wie hast du begonnen, dich künstlerisch zu betätigen?
ML: Seit meiner Jugend habe ich mich mit den verschiedensten Materialien und Techniken wie Stoff, Papier, Ton und Stein auseinandergesetzt. Letztlich mündete dieses kreative Schaffen dann vor vielen Jahren in der Malerei.
Frage: Gab es einen bestimmten Moment oder Einfluss, der dich dazu inspiriert hat?
ML: Mit der Kraft der Farben die Stimmungen auf das Papier zu bringen, wie es mein erster Lehrer Fritz Toenisshen vermochte, das hat mich beflügelt schon vor mehr als vierzig Jahren.
Frage: Was sind deine bevorzugten Medien oder Techniken, mit denen du arbeitest?
ML: Mir sind der Aquarellblock für die schnelle Skizze unterwegs, die große weiße Leinwand für Acryl und Öl sowie manchmal auch nur ein Bleistift zu wichtigen Werkzeugen geworden. Die Situation oder das Vorhaben ist entscheidend und ergibt, welches Material zum Einsatz kommt.
Frage: Welche Themen oder Motive inspirieren dich in deiner Kunst?
ML: Eine gewisse Heimatverbundenheit lässt sich in meiner Kunst oft wiederfinden. Mich interessieren Tradition und Mensch in seinem veränderlichen Lebensraum. Durch die freie Malerei und der damit teilweisen Verfremdung, möchte ich eine eigene Aussage visualisieren. Es geht nicht immer nur um Realität.
Frage: Kannst du uns etwas über deine kreativen Prozesse erzählen? Wie gehst du vor, wenn du ein neues Kunstwerk schaffst?
ML: Auch in der expressiven freien Malerei sind für mich Skizzen und Recherchen ein wichtiger Teil für den kompositorischen Bildaufbau. So kann ich der oft abstrahierten Realität gerecht werden und einen durchgehend zügig entschlossenen Duktus erzeugen im Schichten und Verdichten.
Frage: Gibt es andere Künstler oder Kunstbewegungen, die einen Einfluss auf deine Arbeit haben?
ML: Ich hatte in meiner Ausbildung an der Kunstakademie viele wunderbare Kunstlehrer*innen. Letztlich geht für mich immer noch eine große Faszination von meinem Lehrer Prof. Markus Lüpertz aus, bei dem ich bis heute Schülerin bin.
Frage: Wie würdest du deinen künstlerischen Stil beschreiben?
ML: weit – gefasst – expressiv – abstrahiert
Frage: Welche Bedeutung hat Kunst in deinem Leben?
ML: Kunst im Speziellen und besonders die Malerei ist in meinem Leben nicht mehr wegzudenken.
Frage: Hast du besondere Ziele oder Projekte, an denen du derzeit arbeitest oder auf die du hinarbeitest?
ML: Es gibt einige Projekte. Ich nehme gerade an einer Kursleiter-Ausbildung teil. Zudem bin ich in einer Masterclass und Teil einer aktuellen Ausstellung in Meiningen. Die letzten Wochen durfte ich Kulissen für ein Musical malen. Dieser Tage bereite ich eine Einzelausstellung vor und werde bald wieder bei Prof. Markus Lüpertz zum Malen sein.
Frage: Was möchtest du mit deiner Kunst beim Betrachter erreichen oder vermitteln?
ML: Ich möchte berühren und den Blick haften lassen, um der Komposition folgen zu können.
Frage: Hast du einen bestimmten Lieblingsmoment oder Erfolg in deiner künstlerischen Karriere, den du gerne teilen möchtest?
ML: Es gibt drei: zuerst mein Diplom an der Kunstakademie , aber auch der Verkauf eines bestimmten Bildes in einem ganz besonderen Zusammenhang war sehr schön. Zudem hat mich der erste Kontakt mit Lüpertz sehr beeindruckt und seine Aussage, „du scheinst ja Talent zu haben“ bestärkten mich in meiner künstlerischen Arbeit.
Frage: Wie gehst du mit künstlerischer Blockade oder Rückschlägen um?
ML: Aussitzen – Erzwingen macht nur schlechte Bilder.
Frage: Gibt es etwas, das du jungen aufstrebenden Künstlern raten würdest?
ML: Durchhaltevermögen und unbedingt die eigene Selbsteinschätzung von außen hinterfragen lassen. Denn: man lernt nie aus, aber immer dazu.
Frage: Wie siehst du die Rolle von Kunst in der Gesellschaft heute?
ML: Kunst ist der Kitt der Gesellschaft.
Frage: Gibt es etwas, das du unseren Lesern gerne über dich mitteilen möchtest, das sie vielleicht noch nicht wissen?
ML: Das Malen hat mich das Sehen gelehrt und lässt mich so meine Umwelt immer neu entdecken.
Ich habe vor Kurzem ein Gedicht geschrieben. Das lässt mich gespannt bleiben, welche neuen Wege, um mich künstlerisch auszudrücken, mir in Zukunft noch begegnen.
Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.
Kontakt http://mariafetter.de * info@mariafetter.de * Facebook * Instagram